Der Oberste Gerichtshof in Griechenland befand, dass die Weigerung, sich einem Vaterschaftstest zu unterziehen, automatisch zur Annahme der Vaterschaft führt.

In einem aktuellen Urteil befand der Oberste Gerichtshofs (Areopag) in Griechenland die gesetzliche Vorsehung als verfassungskonform, wonach die Weigerung, sich zur Feststellung der Vaterschaft (oder nicht) einer DNA-Analyse („Vaterschaftstest“) zu unterziehen, automatisch zur Mutmaßung der Vaterschaft führt, und gab damit einer Mutter Recht, die von ihrem ehemaligen Lebensgefährten die Anerkennung der Frucht ihrer Beziehung forderte.

Die Verweigerung der Anerkennung des Kindes von Seite des angeblichen Vaters führte den Fall vor die Gerichte. Mit einem erstinstanzlichen Urteil wurde die Durchführung eines ärztlichen Gutachtens nach der Methode der „DNA-Hybridisierung“ angeordnet und zu diesem Zweck eine Molekularbiologin als Gutachter bestellt.

Letztere forderte im ersten Halbjahr 2008 den angeblichen Vater auf, sich an einem konkreten Tag zur Blutentnahme einzufinden, jedoch erschien der Mann weder zu diesem Termin, noch nahm er einen zweiten für die Blutentnahme festgesetzten Termin wahr.

In dem Urteil (908/2011) des Areopags wird unterstrichen, dass das Nichterscheinen des angeblichen Vaters bei der Molekularbiologin „trotz seiner fristgerechten Ladung einer unbegründeten Weigerung gleichkommt, was die Annahme zur Folge hat, dass die Behauptungen der Mutter nicht hinsichtlich der Vaterschaft, jedoch bezüglich der Existenz von Bestandteilen in seinem Blut belegt worden sind, die gemäß der Wissenschaft seine Vaterschaft wahrscheinlich oder stark wahrscheinlich machen„.
Familienleistung für Kinderreiche auch für Kinder aus verschiedenen Ehen

Mit einem anderen Urteil befand der Areopag, dass die Familienleistung für Kinderreiche auch dem Vater gewährt wird, der vier Kinder aus verschiedenen Ehen hat, sofern er die ausschließliche Verantwortung für den Unterhalt dieser Kinder trägt und die Mutter die Leistung nicht bezieht.

Quelle: http://www.griechenland-blog.gr/2011/07/verweigerte-dna-analyse-gilt-in-griechenland-als-vaterschaftsindiz/5256/